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Fabeln von Aesop, La Fontane und Lessing

Fabeln über Drachen und anderen Fabelwesen !!!

Die Dramatik der Fabelhandlung zielt auf eine belehrende Schlusspointe einer Moral hin.

Fabeln zählen zum volkstümlichen Erzählgut. Als Schöpfer der europäischen Fabel gilt Äsop dessen Werk über Phädrus und Avianus Eingang in das mittelalterliche Europa fanden. Weiteres Fabelgut gesellte sich aus Indien (Pancatantra) hinzu. Gotthold Ephraim Lessing bildete gemeinhin den Abschluss der klassischen deutschen Fabeltradition. In Russland war Iwan Krylow der bedeutendste Fabeldichter.

 

In der Tierfabel wird der personifizierte Charakter des Fabeltieres durch einen charakteristischen Fabelnamen unterstrichen.

Fabelnamen der germanischen Fabeltradition

Adebar - Storch     Adelheid - Gans     Äugler - Kaninchen

Bellyn - Widder     Bockert - Biber     Boldewyn - Esel     Braun - Bär

Ermelyn - Füchsin

Gieremund - Wölfin     Grimbart - Dachs

Henning - Hahn     Hinze - Kater

Isegrim - Wolf

Kratzefuß - Henne

Lampe - Hase     Lütke - Kranich     Lynx - Luchs

Markart - Häher     Martin - Affe     Merkenau - Krähe     Murner - Katze

Nobel - Löwe

Petz - Bär     Pflückebeutel - Rabe     Reineke - Fuchs     Reinhart - Fuchs

Tybbke - Ente

Wackerlos - Hündchen

Schriftsteller Aesop

Der Ochsentreiber und Herkules

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Ein Ochsentreiber fuhr mit einem Wagen, welcher mit Holz schwer beladen war, nach Hause.
Als der Wagen im Morast steckenblieb, flehte sein Lenker, ohne sich selbst auch nur im geringsten zu bemühen, alle Götter und Göttinnen um Hilfe an. Vor allem bat er den wegen seiner Stärke allgemein verehrten Herkules, ihm beizustehen. 
Da soll ihm dieser erschienen sein und ihm seine Lässigkeit also vorgeworfen haben:

"Lege die Hände an die Räder und treibe mit der Peitsche dein Gespann an, zu den Göttern flehe jedoch erst dann, wenn du selbst etwas getan hast; sonst wirst du sie vergeblich anrufen."

Der Vogelsteller und die Schlange

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Ein Vogelsteller nahm Leim und Rohre und ging hinaus auf den Fang. Als er auf einem hohen Baume eine Drossel sitzen sah, befestigte er die Rohre der Länge nach aneinander und blickte in der Absicht, sie zu fangen, in die Höhe. Da trat er unvermerkt auf eine unter seinen Füßen liegende Schlange. Diese wurde zornig und biß ihn; er aber sagte noch im Verscheiden: "O ich Elender, während ich einen andern fangen wollte, bin ich selber von einem andern in den Tod gejagt worden." 

Die Fabel lehrt, daß die, so ihren Nebenmenschen nachstellen, oft unversehens von andern das gleiche erfahren.

Die Frösche und die Schlange

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Im Zorn gab ihnen Jupiter eine Schlange, welche ihre Regierung auch sofort mit aller Strenge anfing und einen Untertanen nach dem andem verschlang. Bald blieb dem Überrest nichts übrig, als nochmals um einen andem Oberherrn zu bitten; allein Jupiter sprach mit Donnerstimme: "Euch ist geschehen, wie ihr wolltet! Ertragt nun dies Unglück mit Fassung!" 

Der Unzufriedene lernt immer zu spät, daß das Alte besser war.

Jupiter und die Bienen 

Die Bienen, unwillig darüber, daß sie nur für die undankbaren Menschen arbeiten sollten, brachten dem Jupiter die feinsten Waben zur Gabe und erbaten sich von ihm die Gnade, er möchte ihren Stacheln die Eigenschaft verleihen, recht empfindliche Schmerzen zu verursachen. 
"Es sei", sprach Jupiter, ergrimmt über die Rachgierde dieser so kleinen Tierchen, "aber so, daß auch ihr zugleich mit dem Stachel euer Leben lasset!"
 


Laß dich vom Hasse nicht betören, denn seine Folgen können oft für dich selbst gefährlich wer
den.

Jupiter und die Schlange  

Als Jupiter seine Vermählung feierte, brachten ihm alle Tiere Geschenke dar. Auch die Schlange kroch in den Himmel und trug eine Rose im Munde; doch als Jupiter sie erblickte, sprach er: "Gern und freudig nehme ich die Geschenke der übrigen an, aber von dir will ich nichts haben." 

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Die Geschenke der Schlechten sind unwillkommen.

Zeus und das Kamel   

Ein Kamel, das einen Stier erblickte, welcher auf seine Hörner stolz war, beneidete diesen und wünschte sich denselben Schmuck; deshalb trat es vor Zeus und bat ihn gleichfalls um Hörner. Der Gott, welcher dem Tiere einen großen Körper und Stärke des Leibes, die ihm nötig waren, verliehen hatte, zürnte über die Unbescheidenheit desselben und versagte ihm nicht bloß die Hörner, sondem nahm ihm auch etwas von der Länge der Ohren hinweg.

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Viele verlieren, indem sie mehr zu gewinnen streben, dasjenige, was sie in Sicherheit genießen könnten.

Die Schlange und der Landmann

Frank Frazetta Pictures

Eine Schlange, welche ihren Verschlupf im Vorhofe eines Landmannes hatte, tötete dessen kleines Kind, worüber die Eltern in tiefe Trauer gerieten. In seiner Betrübnis ergriff der Vater ein Beil und wollte die Schlange, sobald sie hervorkäme, totschlagen. Wie sie nun den Kopf ein wenig herausstreckte, wollte er schnell auf sie loshauen, allein er verfehlte sie und traf nur die Öffnung ihres Schlupfwinkels. Nachdem sich die Schlange wieder in ihr Loch zurückgezogen hatte, glaubte der Landmann, sie denke nicht mehr an die Beleidigung, nahm Brot und Salz und setzte es vor die Höhle. Die Schlange aber zischte ganz fein und sprach. "Nun und nimmer kann Zutrauen und Freundschaft zwischen uns bestehen, solange ich den Stein sehe und du das Grab deines Kindes." 

Die Fabel lehrt, daß niemand Haß und Rache vergißt, solange er ein Denkmal dessen, was ihn in Betrübnis versetzte, vor Augen hat.

Die Fledermaus

Fledermaus FLYING MOUSE

Eine Fledermaus fiel in das Gras. Sofort stürzte ein Wiesel auf sie zu und wollte sie verspeisen. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Was du nicht sagst -, entschuldige!" antwortete das Wiesel. Und die Fledermaus kam wirklich wieder mit dem Leben davon. 

hermelin wiesel

Schriftsteller La Fontaine

Der Hase mit den Hörnern 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Hier aber hält man sie für Hörner", gab das Häschen traurig zur Antwort. "Was hilft es mir, daß ich, du und der liebe Gott wissen, daß es Ohren sind, wenn es der Löwe nicht glaubt." Und ängstlich lief das Häschen in ein anderes Land.

Schriftsteller Lessing

Jupiter und das Schaf  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jupiter warf einen liebevollen Blick auf das Schaf, und es trabte in das Gebirge zurück. Von dieser Stunde an klagte das Schaf nie mehr über sein Schicksal.

Minerva  

 

 

In dem unsinnigen Kriege, welchen die Riesen wider die Götter führten, stellten die Riesen der Minerva einen schrecklichen Drachen entgegen. Minerva aber ergriff den Drachen und schleuderte ihn mit gewaltiger Hand an das Firmament. Da glänzt er noch, und was so oft großer Taten Belohnung war, ward des Drachens beneidenswürdige Strafe.

 

Zeus und das Pferd 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Geh", fuhr Zeus fort; "dieses Mal sei belehrt, ohne bestraft zu werden. Dich deiner Vermessenheit aber dann und wann reuend zu erinnern, so daure du fort, neues Geschöpf" - Zeus warf einen erhaltenden Blick auf das Kamel - "und das Pferd erblicke dich nie, ohne zu schaudern." 

Der Knabe und die Schlange

 

 

 

 

 

 

"Recht, mein Sohn", fiel der Vater, der dieser Unterredung zugehört hatte, dern Knaben ins Wort. "Aber gleichwohl, wenn du einmal von einem außerordentlichen Undanke hören solltest, so untersuche ja alle Umstände genau, bevor du einen Menschen mit so einem abscheulichen Schandflecke brandmarken lässest. Wahre Wohltäter haben selten Undankbare verpflichtet; ja, ich will zur Ehre der Menschheit hoffen - niemals. Aber die Wohltäter mit kleinen eigennützigen Absichten, die sind es wert, mein Sohn, daß sie Undank anstatt Erkenntlichkeit einwuchern."

Die Furien  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Zu Furien."

Die Wasserschlange  

 

 

 

 

"Ich habe nicht um dich gebeten!" rief einer von den Fröschen, den sie schon mit den Augen verschlang. - "Nicht?" sagte die Wasserschlange. "Desto schlimmer! So muß ich dich verschlingen, weil du nicht um mich gebeten hast."

Der Phönix   
  

 

Bald aber verwandten die besten und geselligsten mitleidsvoll ihre Blicke und seufzten: "Der unglückliche Phönix! Ihm ward das harte Los, weder Geliebte noch Freunde zu haben; denn er ist der einzige seiner Art!"

 

 

Nach vielen Jahrhunderten gefiel es dem Phönix, sich wieder einmal sehen zu lassen. Er erschien, und alle Tiere und Vögel versammelten sich um ihn. Sie gafften, sie staunten, sie bewunderten und brachen in entzückendes Lob aus.

"Willst du unser König sein", schrien die Frösche, "warum verschlingst du uns?" - "Darum", antwortete die Schlange, "weil ihr um mich gebeten habt."

Zeus hatte nunmehr den Fröschen einen anderen König gegeben; anstatt eines friedlichen Klotzes eine gefräßige Wasserschlange. 

"Für den Pluto? Und wozu will Pluto diese Tugendhaften?" 

"Eben hatte sie Merkur für den Pluto abgeholt."

"Zu spät?" sagte Juno. "Wieso?" 

"Göttin", sagte Iris, "ich hätte dir wohl drei Mädchen bringen können, die alle drei vollkommen streng und züchtig gewesen; die alle drei nie einer Mannsperson gelächelt, die alle drei den geringsten Funken der Liebe in ihren Herzen erstickt; aber ich kam, leider, zu spät." 

In welchem Winkel der Erde suchte nicht die gute Iris! Und dennoch umsonst! Sie kam ganz allein wieder, und Juno rief ihr entgegen: "Ist es möglich? O Keuschheit! O Tugend!" 

Kurz darauf sagte Juno zu ihrer Dienerin: "Glaubtest du wohl, Iris, unter den Sterblichen zwei oder drei vollkommen strenge, züchtige Mädchen zu finden? Aber vollkommen strenge! Verstehst du mich? Um Cytheren hohnzusprechen, die sich das ganze weibliche Geschlecht unterworfen zu haben rühmt. Geh immer und sieh, wo du sie auftreibst." Iris ging. - 

"Meine Furien", sagte Pluto zu dem Boten der Götter, "werden alt und stumpf. Ich brauche frische. Geh also, Merkur, und suche mir auf der Oberwelt drei tüchtige Weibspersonen dazu aus." Merkur ging. 

"Ach, schweig nur", erwiderte der Knabe. "Welcher Undankbare hätte sich nicht zu entschuldigen gewußt!" 

"Ich erstaune", sagte die Schlange, "wie parteiisch eure Geschichtschreiber sein müssen! Die unsrigen erzählen diese Historie ganz anders. Dein freundlicher Mann glaubte, die Schlange sei wirklich erfroren, und weil es eine von den bunten Schlangen war, so steckte er sie zu sich, ihr zu Hause die schöne Haut abzustreiten. War das recht?" 

Ein Knabe spielte mit einer zahmen Schlange. "Mein liebes Tierchen", sagte der Knabe, "ich würde mich mit dir so gemein nicht machen, wenn dir das Gift nicht benommen wäre. Ihr Schlangen seid die boshaftesten, undankbarsten Geschöpfe! Ich habe es wohl gelesen, wie es einem armen Landmanne ging, der eine, vielleicht von deinen Ureltern, die er halb erfroren unter einer Hecke fand, mitleidig aufhob und sie in seinen erwärmenden Busen steckte. Kaum fühlte sich die Böse wieder, als sie ihren Wohltäter biß; und der gute freundliche Mann mußte sterben." 

Das Pferd zitterte noch. 

"Hier sind höhere und mächtigere Beine", sprach Zeus; "hier ist ein langer Schwanenhals; hier ist eine breite Brust; hier ist der anerschaffene Sattel! Willst du, Pferd, daß ich dich so umbilden soll?" 

Das Pferd sah, schauderte und zitterte vor entsetzendem Abscheu. 

"Gut", versetzte Zeus, "gedulde dich einen Augenblickl" Zeus, mit ernstem Gesichte, sprach das Wort der Schöpfung. Da quoll Leben in den Staub, da verband sich organisierter Stoff; und plötzlich stand vor dem Throne - das häßliche Kamel. 

"Viell-eicht", sprach das Pferd weiter, "würde ich flüchtiger sein, wenn meine Beine höher und schmächtiger wären; ein langer Schwanenhals würde mich nicht verstellen; eine breitere Brust wurde meine Stärke vermehren; und da du mich doch einmal bestimmt hast, deinen Liebling, den Menschen, zu tragen, so könnte mir ja wohl der Sattel anerschaffen sein, den mir der wohltätige Reiter auflegt." 

"Vater der Tiere und Menschen", so sprach das Pferd und nahte sich dem Throne des Zeus, "man will, ich sei eines der schönsten Geschöpfe, womit du die Welt geziert, und meine Eigenliebe heißt es mich glauben. Aber sollte gleichwohl nicht noch verschiedenes an mit zu bessern sein?" "Und was meinst du denn, das an dir zu bessern sei? Rede, ich nehme Lehre an", sprach der gute Gott und lächelte. 

Laß sie doch, Freund! laß sie, die kleinen hämischen Neider deines wachsenden Ruhmes! Warum will dein Witz ihre der Vergessenheit bestimmte Namen verewigen? 

"Muß ich das?" seufzte das Schaf und wurde nachdenklich. Nach einer Weile sagte es: "Gütiger Vater, laß mich doch lieber so sein, wie ich bin. Ich fürchte, daß ich die Waffen nicht nur zur Verteidigung gebrauchen würde, sondern daß mit der Kraft und den Waffen zugleich auch die Lust zum Angriff erwacht." 

"Mein liebes Schaf", belehrte Jupiter sein sanftmütiges Geschöpf, "wenn du willst, daß andere dir keinen Schaden zufügen, so mußt du gezwungenerweise selber schaden können." 

"Auch das bitte nicht", wehrte das Schaf schüchtern ab, "mit meinem Gehörn könnte ich so streitsüchtig oder gewalttätig werden wie ein Bock." 

"Nun, was willst du dann haben?" fragte Jupiter geduldig. "Ich könnte Hörner auf deine Stirn pflanzen, würde dir das gefallen?" 

"Soll ich deinen Mund mit Giftwerkzeugen wappnen?" Das Schaf wich bei dieser Vorstellung einen Schritt zurück. "Bitte nicht, gnädiger Herrscher, die Giftnattern werden ja überall so sehr gehaßt." 

Das Schaf schauderte. "O nein, gütiger Vater, ich möchte mit den wilden, mörderischen Raubtieren nichts gemein haben." 

An einem Sonntag beschloß das Schaf, zum Himmelsgott zu wandern und ihn um Hilfe zu bitten. Demütig trat es vor Jupiter und schilderte ihm sein Leid. "Ich sehe wohl, mein frommes Geschöpf, daß ich dich allzu schutzlos geschaffen habe", sprach der Gott freundlich, "darum will ich dir auch helfen. Aber du mußt selber wählen, was für eine Waffe ich dir zu deiner Verteidigung geben soll. Willst du vielleicht, daß ich dein Gebiß mit scharfen Fang- und Reißzähnen ausrüste und deine Füße mit spitzen Krallen bewaffne?" 

Ein Schafweibchen lebte in einer spärlich bewachsenen Gebirgsgegend. Es mußte viel von anderen Tieren erleiden und war ständig auf der Flucht vor Feinden. Ein Adler kreiste oft über diesem Gebiet, und das Schafweibchen war gezwungen, immer wieder ihr kleines Schäfchen zu verstecken. Auch mußte es achtgeben, daß der Wolf es nicht entdeckte, denn dieser strolchte auf dem dichtbebuschten Nachbarhügel herum. Außerdem war es wirklich ein Wunder, daß der Bär aus der waldigen Schlucht unter ihm es und sein Kind mit seinen riesigen Pranken noch nicht erwischt hatte. 

Eine Grille hatte die Worte der Ziege vernommen, und als sie nun das dumme Häschen so jammern hörte, lachte sie. "Du dummer Angsthase, die Ziege hat dir nur Hörner aufsetzen wollen. Was du wirklich an deinem Kopf hast, sind ganz gewöhnliche Ohren." 

"Was mach' ich nur, was mach' ich nur?" wiederholte der Hasenfuß und zitterte wie Gras im Wind. "Hier bin ich geboren, hier bin ich aufgewachsen, hier kenne ich jeden Grashalm. Ich mag nicht auswandern. Ach, wären meine Ohren so klein wie die einer Maus." 

Auf einmal fuhr das Häschen zusammen. jetzt wußte es, warum die Ziege es so seltsam angegafft hatte. Natürlich, das war es. Im Sand erblickte das Häschen die Schatten seiner Ohren. Sie erschienen ihm riesengroß, und es befürchtete, daß der König seine Ohren für Hörner halten könnte. 

"Sonderbar", dachte das Häschen, welches nicht so schlau war wie sein Großvater, "der Löwe treibt seine Beute aus dem Land? Höchst sonderbar." 

Die Ziege, die immer zu einem Streich aufgelegt war, schaute lange und ernst auf die Ohren des Häschens, dann meckerte sie munter: "Hast du denn noch nicht von dem neuen Gesetz des Königs gehört? Ein kühner Bruder von mir stieß zufällig den Löwen mit seinen prächtig geschwungenen Hörnern in die Seite. Doch der König verstand keinen Spaß und befahl, daß alle Tiere, die Hörner tragen, sein Land verlassen müßten. Wer heute abend noch hier verweilt, wird mit dem Tod bestraft. Ich muß mich beeilen. Lebe wohl, Meister Langohr." 

"Unverschämte Bande", kreischte das Häschen, "mir meinen schönen Morgen so zu verderben!" Kaum hatte es sich wieder aufgerappelt, sprang eine Ziege über die Sträucher. "Halt", schrie das Häschen, "was soll das bedeuten, wo läuft ihr denn alle hin?" 

Aber plötzlich duckte es sich blitzartig in einer kleinen Erdmulde nieder. Ein Hirsch setzte über die Büsche hinweg, und gleich darauf folgte ein Widder. Danach trampelte auch noch ein schwerer Stier respektlos quer durch das sonnige Morgenreich des kleinen Häschens. 

Ein Häschen tummelte sich ausgelassen an einem wunderschönen Sommermorgen auf einem freien Plätzchen, das von dichtem Buschwerk umgeben war. Hier fühlte es sich sicher. Vergnügt hopste es über ein paar Heidebüschel, sauste übermütig im Kreis umher und wälzte sich mit Wohlbehagen im sonnengewärmten Sand. Es zersprang fast vor Lebenslust und wußte vor Glück nicht wohin mit seinen Kräften.  

"Aber ich bin doch keine Maus, ich kann die Mäuse nicht leiden! Ich bin doch ein Vogel!" - beteuerte die Fledermaus. 

"Du sollst augenblicklich gefressen werden", sagte es, "ich hasse alle Mäuse und dich auch!" 

Wieder war ein Wiesel daran, ihr den Hals durchzubeißen. 

Kurze Zeit nachher hatte die Fledermaus dasselbe Unglück. 

"Ich bin doch kein Vogel; ich kann die Vögel nicht leiden; ich bin doch eine Maus!" beteuerte sie. - Da schenkte ihr das Wiesel das Leben. 

Die Fledermaus besann sich einen Augenblick. 

"Ich kann nicht, ich hasse dich, weil ich alle Vögel hasse", fauchte das Wiesel.

"Ach!" piepste die Fledermaus in Todesangst. "Was willst du? - Was tust du? O lasse mich am Leben!" 

Die Frösche erbaten sich einst von Jupiter einen König. Er warf ihnen einen Klotz zu. Das Getöse jagte sie anfangs in die Tiefe, bald aber wagten sie, ihre Köpfe herauszurecken und ihren neuen König zu betrachten, der noch auf dem Wasser schwamm; und bald hüpften sie kühn auf ihn hinauf, verächtlich grüßten sie ihn als König; erbaten sich dann aber doch einen andern, der auch ein bißchen regieren könne. 

Fabelnamen

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