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Antike Griechische Drachen

Kadmos (auch Cadmus genannt) und der Drache des Ares

Europa war, wie immer, mit ihren Gefährtinnen an der Mündung des Flusses Sidon. Sie lief mit ihrem goldenen Korb zwischen den Rosen umher. Plötzlich sahen sie sich von einer Herde von Stieren umzingelt, die von dem Boten Hermes angetrieben wurden. Darunter einer aus blendendem Weiß, mit kleinen Hörnern, die wie leuchtende Edelsteine aussahen. Dieser besondere Stier war Zeus, der sich unsterblich in Europa verliebt hatte. Europa, die am Anfang furchtsam war, streckte diesem weißen Stier ihre Blumen hin. Der Stier stöhnt vor Lust, wirft sich wie ein Hündchen ins Gras und bietet seine kleinen Hörner den Kränzen dar. Die Prinzessin wagte es, auf seinen Rücken zu steigen, die Beine seitwärts gewendet. Nun bewegt die Herde sich unauffällig vom trockenen Flussbett zum Strand. Scheinbar unentschlossen nähert der Stier sich dem Wasser. Dann ist es zu spät: Schon stürzt sich das weiße Tier mit Europa in die Wellen schwamm mit ihr nach Matala auf der Insel Kreta, wo er sich in Zeus zurückverwandelte.

Als ihr Vater von Europa (der phönizische König Agenor) von der Entführung erfuhr, sandte er seinen Sohn Kadmos, sie zu suchen. Natürlich wusste er nicht, das Zeus dahinter steckte. 

Hilfe suchend fragte Kadmos das Orakel von Delphi um Rat.

Orakel Delphi by TinyPic Tempel von Delphi

Dort erhielt er die kryptische Auskunft:


 
„Ein Rind wird dir auf einsamen Feldern begegnen; es hat noch kein Joch zu spüren bekommen und noch nie den krummen Pflug gezogen. Lass dich von ihm führen. Wo es dann im Grase ausruht, sollst du Mauern bauen und sie nach dem Rinde benennen.“
 
Cadmus 63

Kaum hatte Kadmos die Höhle des Orakels von Delphi verlassen, so sah er auch schon das beschriebene Rind mit der weißen Zeichnung auf dem Rücken, unter den Rindern des Pelagon. Er folgte ihr über eine weite Strecke. Als das Rind sich dann endlich im Gras ausruhte, wollte Kadmos ein Dankopfer für Göttervater Zeus bringen, und schickte Diener aus, Quellwasser zu suchen. Doch sie fanden nicht nur eine Quelle:

 

Quelle im Wald by TinyPic 

Der Wald, in dem die Quelle lag, wurde von einem  Feuer speienden und übel richenden Drachen bewohnt.

Grotte by TinyPic

Hier verbarg sich in der Drachenhöhle der Drache. Ein goldener Kamm schmückte Ihn, Feuer sprühten aus den Augen, der Leib ganz von Gift geschwollen, drei Zungen blitzen hervor, in drei Reihen standen die Zähne da. Die Gefährten die zur Quelle vordrangen, um Wasser zu schöpfen, bemerkten ihn aber nicht. Der Drache des Ares tötete sie sofort.

 Cornelis van Haarlem (1588) London: National Gallery

Als Kadmos nichts mehr von seinen Gefährten vernahm, machte er sich schließlich selbst auf. Auch er traf auf den Drachen der dem Ares diente, der sich noch mit den Überresten seiner Opfer beschäftigte.

  1558 - 1617 Hendrick Goltzius war ein niederländischer Maler und Kupferstecher. Sein Werk ist dem Manierismus zuzuordnen.  Drachenkampf Cadmos gegen den Drachen

Sofort hob er mit der Rechten einen Felsen, groß wie ein Mühlstein, auf und schleuderte den Fels mit mächtigem Schwung. Durch seinen Aufprall wären steile Mauern mit hohen Türmen ins Wanken geraten, doch der feuer speiende Drache blieb unverletzt. Wie ein Panzer schützten ihn die Schuppen und an der schwarzen harten Drachenhaut prallten die kräftigen Schläge ab. Aber dem Wurfspieß widerstand sie nicht, er blieb mitten in einer Krümmung des geschmeidigen Rückgrats stecken. Wild vor Schmerz lockerte er mit großer Anstrengung den Speer und riss ihn aus den Rücken. Die Spitze aber blieb in den Knochen stecken. Jetzt war der Drache richtig wütend, sein Hals schwoll an und die Adern füllten sich. Die Erde dröhnt unter den Schuppen, die über sie hinweg scheuern, und der schwarze Atem aus dem Höllenrachen verpesstete die Luft mit Gift. Dann schließt sie ihre Windungen zu einem ungeheuren Kreis, Er reckte sich empor, aufrecht wie ein Stamm stürmt das Monster mit wilder Wucht und wälzt mit der Brust Wälder nieder, die ihm im Wege stehen. Da weicht Agenors Sohn Kadmos etwas zurück, hält in seinem Löwenfell den Angriffen stand und versuchte mit dem abgesplitterten Speer den Rachen, der ihn bedrängt zu blockieren um mit seinem Schwert zuzuschlagen. Der Drache versuchte vergeblich, das Schwert und das was von dem Speer übrig war zu schnappen. Der Drache verletzte sich dabei aber nur leicht, den der Drache wisch den Stössen geschickt. Aber irgendwann wurde das Bist müde und passte kurz nicht auf und der furchtlose Held stieß ihm das Eisen in die Kehle und streckte den Drachen nieder. Nach dem Kampf kam die Göttin Athene und befahl dem Held, an der Stelle wo sich das Rind ausruhte, die Hälfte der Drachenzähne in den Boden zu pflanzen und die andere Hälfte der Drachenzähne als Keim seines künftigen Volkes zu nutzen.

Cadmus säht die Drachenzähne

Die Saat ging auf, und stattliche Krieger entstiegen dem Acker. Doch sie töteten sich gegenseitig. Nur fünf überlebten, sie wurden seine engesten und treuesten Gefolgsleute. Gemeinsam mit Diesen Kriegern gründete Kadmos die Stadt Kadmos, die später in Theben umbenannt wurde.

Wegen der Tötung des Drachen wurde Kadmos auferlegt, acht Jahre dem Gott Ares zu dienen. Erst danach erhielt er von Göttin Athene den Thron von Theben und Gottvater Zeus gab ihm Harmonia, die Tochter der Aphrodite (Venus) und des Ares (Mars), zur Frau.

Harmonia by TinyPic

In hohem Alter verließ er Theben. Und als es sich seiner Jugendtaten erinnerte, meinte er:

"Das war etwa jener Drache, der mein Speer durchbohrte, heilig, damals, als ich, aus Sidon kommend, die Drachenzähne als neuartige Saat auf den Boden streute? Rächt die Vorsehung der Götter diesen Drachen mit so unerbittlichem Zorn, so bitte ich darum, selbst zum Drachen mit lang gestrecktem Bauch zu werden."

Sagte es und wie eine Schlange streckt er sich in die Länge. Er fühlte, wie auf seiner hart gewordenen Haut Schuppen wachsen und seinen Leib, der sich schwarz färbte, sich blaue Tupfen bildeten. Vornüber fällt er auf die Brust, die Schenkel schließen sich zusammen und verjüngten sich allmählich zur Schwanzspitze.

Auch Harmonia wurde zum Drachen. Heute noch fliehen sie nicht vor Menschen, tun ihnen nichts zuleide und erinnern sich nun als zahme Drachen daran, was sie früher gewesen sind.

 

Quelle: P. Ovidius Naso (43 v. - 17 n. Chr.)

 

 

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Kadmos (gr. ??????) oder Cadmus (lat.) ist in der griechischen Mythologie der Sohn des phönizischen Königs Agenor und der Telephassa. Er war König von Theben.

Kadmos und der Drache, Schwarze Amphora von Euboea, um

560-550 v. Chr., Louvre (E 707)

Geschichtlicher Hintergrund

Der Mythos von Kadmos vereint mehrere wichtige, geschichtliche Ereignisse. Zum einen beschreibt er die Gründung phönizischer Handelsniederlassungen in der Ägäis. Wenn diese wirklich von Phöniziern gegründet wurden, so ist ab dem 12. Jahrhundert v. Chr. hiermit zu rechnen.

Die Vermittlung des phönizischen Alphabets fand etwa 400 Jahre später im 8. Jahrhundert v. Chr. statt. Herodot berichtet im 6. Jahrhundert v. Chr., dass Cadmus etwa 1600 Jahre vor seiner Zeit lebte und betont die Ähnlichkeit der Zeichen mit dem ionischen Alphabet. Zu dieser Zeit war aber weder das Alphabet erfunden, noch sind aus dieser Zeit Schriftzeugnisse bekannt. In Theben wurden jedoch Tontafeln mit Linear B Schriftzeichen aus dem 14. Jahrhundert v. Chr. aufgefunden. Bei der Vermittlung der Schrift auf das griechische Festland spielten Kreta und wahrscheinlich auch Thera, das im Mythos erwähnt wird, eine entscheidende Rolle. Es scheint, dass zwei Mythen von der Einführung der beiden Schriftsysteme, zu einem verschmolzen sind.

Die Könige des Landes Ahhijawa (mykenische Kultur) sahen im 13. Jh. v. Chr. in  Kadmos ihren Ahnherrn.

Der Mythos bezieht sich darauf - da er mit Europa verbunden ist - auf die Ankunft des Ackerbaus in Griechenland, der etwa 7.000 v. Chr. erfolgte. Das war lange vor der Herrschaft des Gottes Zeus und vor der Erfindung der Schrift. Der Mythos wurde also irgendwann von dessen Vater Kronos auf Zeus übertragen. Der Drache des Ares symbolisiert dabei, dass es zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit der einheimischen Bevölkerung kam.

Info am Rande: Auf Grund einer Verheißung der Aphrodite wurde der fremde Erdteil, in dem Zeus und Europa drei Kinder bekammen (Minos, Rhadamanthys und Sarpedon), nach Europa benannt. Die ganzen Götter des Olymp waren keine Griechischen Götter sondern Ionische. Die Ioner waren die Urbefölkerung Griechenlands. Die Griechen eroberten die Länder der Ioner, vernichteten Sie aber nicht und nahmen die Götter und Ihre Kultur an.

 

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